Als Landmaschinenmechaniker hoch hinaus

    Sandro Weber gewann an den EuroSkills 2021 in Graz die Goldmedaille und ist somit der beste Landmaschinenmechaniker Europas. An seinem Beruf schätzt er besonders die grosse Abwechslung.

    (Bilder: zVg) Sandro Weber bei der Arbeit

    Ende September wurde der Landmaschinenmechaniker Sandro Weber an den europäischen Berufsmeisterschaften EuroSkills in Graz zum neuen Europameister gekürt. Und er durfte gleich noch ein zweites Mal feiern: Der 23-jährige St. Galler wurde nämlich auch noch zum besten Schweizer Teilnehmer der EuroSkills gewählt. Ein grosser Erfolg für den Landmaschinenmechaniker, der nicht mit einem Sieg gerechnet hatte: «Ich war im Vorfeld zuversichtlich, eine gute Leistung erzielen zu können. Dass ich aber gleich doppelt gewinne, hätte ich nicht gedacht», sagt Sandro Weber. Es ist der Lohn für eine lange und intensive Vorbereitungszeit. Denn obwohl Sandro Weber zu den besten Landmaschinenmechanikern der Schweiz gehört, trainierte er im Vorfeld intensiv mit seinem Experten, besuchte zahlreiche Kurse und machte einen Sprachaufenthalt in England, um in den englischen Fachbegriffen sattelfest zu sein.

    Volle Konzentration

    Traumberuf Landmaschinen­mechaniker
    Der frischgebackene Europameister hat im Landmaschinenmechaniker seinen Traumberuf gefunden. «Ich schätze vor allem die Vielfältigkeit des Berufs: Kein Tag ist wie der andere», erzählt er begeistert. Landmaschinenmechaniker/innen warten und reparieren landwirtschaftliche Maschinen wie Traktoren, Mähdrescher oder Anbaugeräte und weitere Maschinen. Dies tun sie sowohl in der betriebseigenen Werkstatt als auch beim Kunden vor Ort. Nebst handwerklicher Begabung ist auch ein Faible für Technik bei der täglichen Arbeit wichtig. Bei Reparaturen werden nämlich Störungen mit neusten elektronischen Test- und Messgeräten oder dem Computer diagnostiziert und behoben. «Es ist nicht einfach, die komplexe Technik zu verstehen. Denn es gibt so viele verschiedene Defekte, dass man sie unmöglich alle auswendig lernen kann», erklärt Sandro Weber. Gerade das habe für ihn aber einen besonderen Reiz, denn so lerne man ständig dazu.

    Breitaufgestellte Grundbildung
    Während der 4-jährigen Ausbildung wird den Lernenden ein sehr breites Wissen in den Bereichen Mechanik, Elektrik, Hydraulik, Elektronik oder Motoren vermittelt. Nebst Wartungen und Reparaturen stellen Landmaschinenmechaniker/innen Ersatzteile oder neue Konstruktionen teilweise selbst her. Dies machen sie in der Werkstatt und haben dafür Schweissanlagen, Drehbänke, Bohr- und Schleifmaschinen sowie Spezialwerkzeuge zur Verfügung. Landmaschinenmechaniker/innen sind dank der vielseitigen und breitgefächerten Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt.

    Die Berufsleute haben im Anschluss an die Lehre die Möglichkeit, diverse Weiterbildungen zu absolvieren. So bereitet sich der Europameister Sandro Weber aktuell auf die Berufsprüfung zum Diagnosetechniker mit eidg. Fachausweis vor. Später könnte er sich zudem noch zum Meister mit eidg. Diplom weiterbilden oder via die Berufsmatur eine Fachhochschule besuchen. Der Fachverband Agrotec Suisse setzt sich als Arbeitgeberverband aktiv für die Aus- und Weiterbildung von Nachwuchstalenten ein.

    pd / Agrotec Suisse

    Vorheriger Artikel«Nicht nur eine Vision, sondern wichtig für die Nordwestschweiz…»
    Nächster ArtikelDer neue BMW 2er Active Tourer