Das sind die «Mega-Trends» 2020

    Welche Trends werden unser Leben bereits 2020 nachhaltig beeinflussen?

    Ein gutes Dutzend Megatrends definieren Jahr für Jahr das Zukunftsinstitut und Swissfuture, die Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung. Welche dieser Trends werden uns in diesem Jahr  besonders beschäftigen?

    (Bild: PEXELS) Konnektivität und Vernetzung, Internet of Things … das ist der Top-Megatrend 2020 – denn alle Berufs- und Lebensbereiche werden vernetzt und die Fähigkeit zum vernetzten Denken wird zum ultimativen Mehrwert der Zukunft.

    ew Work, Digitalisierung, Gesundheit, Mobilität, Wissenskultur, Konnektivität, Urbanisierung, Neo-Ökologie (Ressourcenverknappung und Ökologisierung), Globalisierung und Individualisierung, Beschleunigung durch Innovation und Technologie, Sicherheit, die «Silver Society» (auch «Aging Society) und «Gender Shift» (Wandel durch Aufbrechen von Geschlechterstereotypen und Rollenmustern) – das sind alles so genannte Megatrends, die bereits 2019 durch die Zukunftsforschenden und Zukunftsinstituten definiert wurden.

    Den  Begriff  «Megatrend»  hat  1982  der  amerikanische Futurologe John Naisbitt  im gleichnamigen Bestseller geprägt. Um als Megatrend zu gelten, muss eine strukturelle  Veränderung global sowie bereits über längere Zeit beobachtbar sein, und zwar in den unterschiedlichsten Aspekten. Diese Trends verändern nachhaltig ganze Branchen und durchdringen alle Lebensbereiche. Anders als Trends, die nur einige Jahre wirken, haben Megatrends eine Wirkdauer von mehreren Jahrzehnten. Besonders die Digitalisierung – sei es in den Arbeitswelten oder in allen anderen Lebensbereichen – ist einer der massivsten Trends bezüglich des mittel- und langfristigen Wirkungsgrades. Jeder «Megatrend» ist prägend für Gesellschaft und Wirtschaft. So kann der eine oder andere Megatrend aber auch durch bestimmte Entwicklungen an Einfluss gewinnen oder verlieren, beziehungsweise können sich auch neue Megatrends etablieren.

    Für 2020 wurden von vielen Fachleuten fünf Megatrends zu den wohl einschneidendsten erkoren: Individualität, Wissenskultur, Neo Ökologie, Silver Society und schliesslich der vielleicht einschneidendste Megatrend: Die Konnektivität.

    Konnektivität als «Ultra-Mega-Trend»

    (Bild: SWISSBAU) Digitalisierung auf dem Vormarsch – Dieser Megatrend hat Auswirkungen auf fast alle andere Megatrends.

    Die Welt wird immer vernetzter und ohne vernetztem Denken und Handeln, ist man heute in der Berufswelt verloren, beziehungsweise macht keine Karriere. «Wir leben in einem Netzwerk von Netzwerken. Dieser Umstand fordert uns technologisch, er fordert uns aber vor allem sozial, in unserer Haltung und unserem Denken. Das Zusammenspiel zwischen Menschen und Technologie, der Umgang mit den neuen Möglichkeiten, wird sich in den 2020er Jahren richtungsweisend entwickeln. Wenn sich herauskristallisiert, wie und wo wir Technologie wirklich effizient einsetzen können und wollen, ergeben sich hier enorme Potenziale zur Effizienzsteigerung und für neue Geschäftsmodelle», heisst es in einem Papier des Zukunftsinstitutes. Der Trend zum Internet of Things (IoT) macht sich überall bemerkbar. So auch in der Welt des «NEW WORK». Was bedeutet dies für den Alltag bei den Berufsleuten?

    Wir haben uns bei Fachleuten aus der Region aus dem Bereich EDV- und Software-Lösungen für die Haustechnik- und Baubranche umgehört, die für die Optimierungen in den Arbeits-prozessen ihr Innovations- und Entwicklungspotenzial einsetzen. Damit man in der komplexen Arbeitswelt nicht komplett den Überblick verliert, braucht es gute Lösungen, sagt beispiels-weise Pablo Gudenrath, Mit-glied der Geschäftsleitung der OF-Software AG in Birsfelden/BL – spezialisiert in Planungs-Software für Haustechnik und Bauwesen: «Wir merken das bei unserer täglichen Arbeit: Der Schwerpunkt-Trend bei uns ist die Vernetzung des kompletten Unternehmens mit einer Softwarelösung aus einem Haus. Die Idee ist, dass mit der gleichen Betriebssoftware die Büromitarbeiter verschiedener Funktionen – das heisst konkret beispielsweise die Projektleiter, Sachbearbeiter, Sekretäre und die Geschäftsführung – sowie die Monteure, also Servicemonteur, Baustellenmonteur, leitende Mitarbeiter, mit den benötigten Tools ausgestattet werden. Diese Vernetzung schafft eine gemeinsame Plattform und bringt einen grossen Zeitgewinn. Da alles aus einer Hand kommt, schafft es für die führende Ebene auch eine einfache Übersicht auf sämtliche Daten, Termine und wichtigen Kennzahlen.»

    Neo-Ökologie greift in jeden Bereich unseres Alltags ein

    (Bild: PEXELS)

    Sehr stark im Trend ist auch die Neo-Ökologie, der in jeden Bereich unseres Alltags hinein reicht. Ob persönliche Kaufentscheidungen, gesellschaftliche Werte oder Unternehmensstrategie – selbst wenn nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, entwickelt er sich nicht zuletzt aufgrund technologischer Innovationen mehr und mehr zu einem der Treiber unserer Zeit. Der Megatrend sorgt nicht nur für eine Neuausrichtung der Werte der globalen Gesellschaft, der Kultur und der Politik. Er verändert unternehmerisches Denken und Handeln in seinen elementaren Grundfesten.

    Vorsprung dank Wissenskultur
    Ein grosser Trend ist auch die Wissenskultur. In unserer komplexen, digitalisierten Welt ist Wissen fluide, deshalb rücken vor allem implizite Fähigkeiten in den Fokus, die uns erlauben, agil zu sein und auf Veränderungen und Überraschungen zu reagieren. Ganzheitliches, systemisches Denken, Kontext-bildung und Beobachtung zweiter Ordnung werden ebenso zu Kernkompetenzen wie zutiefst (zwischen-)menschliche Qualitäten. Da müssen die Weiterbildungsinstitute nachziehen. Neue Lehrgänge, Kurse, Seminare und Angebote sind nötig, um die Bedürfnisse der heranbrechenden NEW WORK-Ära zu stillen. Hier kommen moderne Ausbildungen, wie beispielsweise der Lehrgang zum Betrieblichen Mentor / zur Betrieblichen Mentorin mit eidg. Fachausweis (Tipp: www.lernwerkstatt.ch/betrieblichermentor) oder Techniker/in in Energie und Umwelt (Tipp: www.teko.ch/de/top/technik/hf-technik/energieundumwelt) der TEKO Basel ins Spiel. Daniel Herzog, Geschäftsführer der Lernwerkstatt Olten: «Betriebl. Mentoren/-innen sind gefragter denn je. Sie agieren kompetent als Berater/in, Coach und Trainer/in und nehmen das Unternehmen als ganzheitliche, sich stetig entwickelnde Organisation wahr. Sie verfügen über ein erweitertes Profil, um Organisationen für die Zukunft fit zu machen. Dabei haben sie den betrieblichen Nutzen im Fokus.» Herzog betont zudem, dass «Führungspersonen, aber auch Ausbilder/innen, lernen müssen, Menschen zu beraten, zu begleiten und zu fördern.» Führungspersönlichkeiten seien ausserdem nun auch Coaches, die Mitarbeitende zur Selbstreflexion befähigen. Deshalb sind Ausbildungen zum Coach  stark im Trend. In Aus- und Weiterbildungen wie beispielsweise www.coach-werden.ch holt man sich das nötige Rüstzeug. Das ist auch dringend nötig, wie Daniel Herzog betont: «Noch verharren viele Führungspersonen in ihren alten Mustern. Klassische Führungsmodelle haben aber ausgedient, und die Begleitung der Mitarbeitenden zu mehr Autonomie verlangt nach Führung auf Augenhöhe.»

    Silver Society und die «Umkodierungder Wirtschaft»

    (Bild: SWISSBAU) Ein Schwerpunkt-Trend ist die Vernetzung des kompletten Unternehmens mit einer Softwarelösung aus einem Haus.

    Ein weiterer Megatrend ist die Entwicklung der so genannten «Silver Society». Alles konzentriere sich im Moment auf neue Technologien. Die älter werdende Gesellschaft steht da-durch im Schatten und wird völlig unterschätzt. Die Silver Society bedeutet eine «Umkodierung der Wirtschaft». Menschen in der zweiten Lebenshälfte haben eine andere Sicht auf Leistung, Wachstum und Innovation als die Jüngeren. Zudem schätzen sie Vorgänge in Unternehmen anders ein. Diese Routiniers agieren mit einer überragenden Weitsicht und Erfahrung. Die Alterung der Gesellschaft wird oft als Problem betrachtet, sie kann aber, gerade in Unternehmen, zu ihrer Vitalisierung beitragen.

    JoW,
    Quellen: Zukunftsinstitut.de und «Swissfuture»

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