David Bowies visionäre Aussage heute aktueller denn je

    Was Digitalisierung mit unserer Arbeitswelt macht

    Die Digitalisierung und die damit einher gehenden neuen Anforderungen im Arbeitsmarkt ändern die Arbeitswelten. Gemäss Zukunftsforscher und Futurist Gerd Leonhard gilt das «David Bowie-Motto». Bleibt die Frage:  Sind wir eigentlich für die Jobs der Zukunft («Jobs 4.0») gewappnet?

    (Bild: zVg) Im Zeitalter von «Arbeit 4.0» und «Industrie 4.0» muss die Fähigkeit zum neuen Denken und Verknüpfen gefördert werden.

    Einige Filmklassiker kann man als «visionär» bezeichnen. Charlie Chaplins «Modern Times» oder George Orwells «1984» zum Beispiel beschäftigen sich mit den sich rasant und nachhaltig ändernden Arbeitswelten beziehungsweise Gesellschaften. Beide Storylines bedienen und befeuern Horrorvorstellungen, die damals zeitgemäss waren. Genau so wie auch die «Terminator»-Filmreihe, die gewissermassen die Vorstellungen der «vierten Industriellen Revolution»  («Industrie 4.0») in Extremform darstellte.

    Im Gegensatz zu den früheren Industriellen Revolutionen nach der Erfindung von leistungsfähigen Maschinen und der Optimierung der Automation – später auch durch die Einführung künstlicher Intelligenz – geht es bei der aktuellen «digitalen Revolution» also um geistiges Leistungsvermögen. Die Maschinen erhalten die Fähigkeit, immer komplexer zu denken, was grosse Konsequenzen für das Personalwesen und deren Formation, beziehungsweise Ausbildung bedeutet.

    Eine Vielzahl von Seminaren und Workshops werden hierzu angeboten. Der Trend ist eindeutig, wird auch von einem der führenden Schweizer Seminaranbieter WEKA (www.praxisseminare.ch/seminare/personal/rekrutierung/event/1064-digital-hr/) bestätigt: «Die Fähigkeit zum neuen Denken und Verknüpfen muss gefördert werden. Viele Seminare und Workshops zum Thema Change Management für Führungspersonen, sowie auch für Personaler bereiten professionell auf die Transformation und Digitalisierung der Arbeitswelten vor. Interessant sind zudem Auswirkungen der Digitalisierung für Human Resources (Digital HR), auf welche man sich gut vorbereiten sollte, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.»

    Bessere Kenntnisse in digitalen Informations- und Kommunikations­technologien
    Die Strategie des Bundesrates zur digitalen Schweiz sieht ausserdem als Kernziel vor, dass die gesamte Bevölkerung befähigt wird, die digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu nutzen. Basierend auf dem Weiterbildungsgesetz Art. 13–16 soll die Weiterbildung dazu beitragen, IKT-Kenntnisse im Rahmen der Grundkompetenzen bei Betroffenen zu fördern, um einen drohenden Fachkräfte- und Fachkenntnismangel der von der Digitalisierung stark betroffenen  Berufsgruppen abzuwenden. Eine Umfrage der Konjunkturforschungsstelle (KOF) zur Digitalisierung in den Schweizer Unternehmen 2017 ergab, dass als grösstes Hindernis für eine fortschreitende Digitalisierung der Wirtschaft fehlendes qualifiziertes Personal gesehen wird. Kompetenzen wie Problemlösungsfähigkeit, Flexibilität und Teamfähigkeit sind entscheidend, um die neuen Technologien effizient zu nutzen, sinnvoll einzusetzen und für diese Neuerungen offen zu sein. Für die Digitalisierung fit zu sein, bedeutet also weit mehr als nur technologische Versiertheit.

    «Morgen gehört denen, die es kommen hören»
    Der bekannte Zukunftsforscher ist der Futurist Gerd Leonhard wagt eine Prognose, die für Aufsehen sorgen könnte: «Man kann davon ausgehen, dass bis zu 50 Prozent der Berufe in den nächsten Jahrzehnten verschwinden werden und sich neue Jobprofile entwickeln. Alles, was automatisiert oder digitalisiert werden kann, wird betroffen sein. Sobald es um Prozesse geht, die eine künstliche Intelligenz erledigen kann, steht die Türe offen für Veränderungen.» Die Energiewende spiele in diesem Zusammenhang eine grosse Rolle wie auch der Weg vieler Gemeinden und Städte zur 2000 Watt-Gesellschaft. Supervisoring bleibe im Trend und wird nach wie vor von Menschen besser erledigt werden können als von den intelligentesten Maschinen. «Bei allem, was mit emotionaler Intelligenz und nicht nur mit Big Data-Input zu realisieren sein wird, werden wir als Berufsmenschen einen Vorsprung gegenüber Maschinen haben.» Frei nach David Bowie geht es nach dem Motto «Morgen gehört denen, die es kommen hören» («Tomorrow belongs to those who can hear it coming»). Leonhard: «Wir in der Schweiz sind so stark in der Zukunftsforschung aber irgendwie auch sehr traditionell, veranlagt. Auch in den Arbeitswelten.»

    JoW

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