Ohne Schutzengel geht’s (auch) nicht


    Mit spitzer Feder …


    (Bild: zVg)

    Mit dieser Kolumne möchte ich an meine spitze Feder «Ohne Gott geht es nicht!» anknüpfen. Darin habe ich mich zum Gottesbezug in unserer Bundesverfassung der seit Jahrhunderten für den schweizerischen Freiheitswillen steht, geäussert. Mit meinen Worten habe ich offensichtlich viele Leserinnen und Leser im positiven Sinn mitten ins Herz getroffen. Ich habe unendliche viele Zuschriften per Mail, per Facebook oder per Post bekommen und ebenso so viele Leserinnen und Leser gratulierten mir persönlich am Telefon. Allen tausend Dank dafür. Diese vielen Komplimente freuen mich unendlich. Aber ein noch viel grösseres Geschenk ist es für mich, dass mir so viele bezüglich unserem Schöpfer zustimmen. Das gibt Hoffnung und Zuversicht – gerade in der aktuellen Situation! Nun stelle ich euch mit einem Augenzwinkern, aber auch durchaus mit klarem Verstand und Herz Baltasar vor.

    Wer in Gottes Namen ist Baltasar? Mein ganz persönlicher Schutzengel. Seine Existenz hat er mir schon in frühen Kinderjahren gezeigt, aber ich musste versprechen, dass es unser Geheimnis bleibt. Er ist ehrlich, zuverlässig, zauberhaft, knuffig und kuschelig, ein Fels in der Brandung – kurz und bündig: himmlisch! Schutzengel sind verlässliche Gesellen. Sie wachen über unsere Träume, sie begleiten uns im Alltag. Normalerweise sind Engel nicht zu «sehen», aber in brenzligen Situationen kann ihre Anwesenheit überdeutlich werden. Wenn das Auto auf der Autobahn ins Schleudern kommt, aber alles gut ausgeht, berichten viele davon, dass sie ein Lichtschein oder ein warmer Hauch streifte. Schutzengel haben viele Erscheinungsbilder: Sie werden zwar in Filmen, auf Fotos, auf Gemälden in den verschiedensten Gestalten dargestellt, meistens als ein Mensch mit Flügeln. Allerdings machen sich Schutzengel in Wirklichkeit eher in Form eines Gedankens oder eines Impulses unseres Herzens bemerkbar oder auch als zufällige Wahrnehmung. Baltasar kommuniziert auf verschiedene Arten mit mir: Manchmal spüre ich einen ganz sanften Lufthauch und seine zarten Flügel berühren mein Gesicht. Er zeigt sich als Lichtstrahl oder als Reflektion. Er sucht oft die Verbindung im Traum zu mir. Und manchmal ist da einfach jemand …. Wir reden hier nicht von krankhafter Paranoia, sondern von einem guten Gefühl, dass da jemand ist, auch wenn ich ihn nicht sehe, der auf mich aufpasst.

    Kürzlich schloss ich meine Wohnung auf und wusste gleich da ist jemand. Als ich in die Küche kam, brannte die Osterkerze, die ich nicht angezündet hatte. Ich dankte ihm lächelnd – welch freundliche Begrüssung. Ein anderes Mal hörte ich zarte Klänge aus dem Schlafzimmer, als ich heimkam. Es war mein Diffusor mit LED- Beleuchtung: Sein Wasserdampf war eingehüllt in goldenes Licht– wunderschön. Nur – über diese Farbe verfügt das Gerät nicht. Auch das war Baltasar freundliches Werk. Ich habe mit Baltasar abgemacht, dass ich ihn nicht überstrapaziere und mit wachen Augen, grossmütigem Geist und Seele, wohl bedacht und positiv durchs Leben gehen. Denn auch Schutzengel brauchen mal eine Pause. Gerade jetzt hat er alle Hände voll zu tun. Geschickt und charmant navigiert er mich durch diese Krise. Dafür gibt es ein Luftküsschen von mir und immer wieder ein grosses Dankeschön in Form einer angezündeten Kerze in der Kirche.

    Übrigens: Der Wunsch unseres Schutzengels, uns zu helfen, ist weit grösser als der, den wir haben, uns von ihm helfen zu lassen. Aber wer lässt sich gerne helfen? Sich helfen zu lassen, bedeutet, Schwachheit einzugestehen. Und zu zugeben, dass man doch nicht so stark ist, wie man meint, bedarf schon einer gesunden Portion Demut. So sollten wir den Schutzengel und die anderen Engel um ihren Beistand bitten, wenn wir unser Gebet beginnen, beim Autofahren, im Strassenverkehr, in der Schule; im Grunde in allen Bereichen menschlichen Lebens. Es ist hilfreich, in schweren Gesprächen oder Situationen den Schutzengel unseres Gesprächspartners anzurufen. Wenn wir die Engel um ihren Beistand bitten, bedeutet das nicht, dass wir unsere Freiheit verlieren. Die Engel haben die Möglichkeit, über unser Gewissen zu uns zu sprechen. Sie können aber niemals so viel Einfluss auf uns gewinnen, dass wir nicht mehr frei entscheiden können. Wie Gott respektieren sie unsere freie Entscheidung. In diesem Sinne wünsche ich euch liebe Leserinnen und Leser von ganzem Herzen einen Schutzengel – einen göttlichen Kompass, der euch liebevoll aber bestimmt durchs Leben begleitet.

    Herzlichst,
    Ihre Corinne Remund
    Verlagsredaktorin

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