Unterwegs im goldenen Herbst

    Der für Touristen und Ausflügler ideale Supersommer mit der trockenen und nicht enden wollenden Schönwetterperiode ist vorbei. Aber auch wer arbeiten musste durfte die langen und warmen Sommerabende nach Feierabend und die Wochenenden in vollen Zügen geniessen. Man kam sich vor wie in den Ferien im Süden. Nur kam zusätzlich noch der Komfort von zu Hause und die gewohnte Umgebung dazu. Auch der Altweibersommer machte seinem Namen alle Ehre. Bevor der kalte Winter kommt sollte man aber den Herbst mit seinen bunten Farben noch einmal in der freien Natur geniessen. In unserer Region gibt es unzählige Ausflugsziele, die man allein, mit der Familie und sogar mit Kinderwagen erreichen kann. Eines davon ist der Skulpturenweg in Reinach. Der Weg bietet Abwechslung und Spannung für Kinder und sie merken kaum, dass sie auf einer – sonst so verpönten – Wanderung waren.

    (Bilder: © Beat Eglin www.presstime.ch) Der abwechslungsreiche Skulpturenweg ist zu jeder Jahreszeit begehbar

    Vor 13 Jahren wurde im Reinacher Leywald ein Holzskulpturenweg eröffnet. Zehn Künstler bekamen den Auftrag, eine Holzskulptur zum Thema «Märchen» herzustellen. Während Monaten wurde gesägt und geschnitzt und danach den Kunstwerken mit Feile und Schmirgelpapier der Feinschliff gegeben. Die ersten zwölf Werke bekamen ihre Plätze im Wald. In den folgenden Jahren kamen immer mehr dieser wunderschönen Figuren dazu. Heute kann man auf einem Rundweg 46 Märchenfiguren von 22 Künstlern bewundern. Bei den ältesten Skulpturen sieht man schon deutlich, wie der Zahn der Zeit am Nagen ist. Und irgendeinmal sind sie zerfallen und der Kreislauf der Natur schliesst sich wieder.

    Mit Kind und Kegel auf dem Reinacher Skulpturenweg
    Gerade für Familien mit Kindern ist dieser Rundweg ideal. Kinderwagen sollten für Hart- und Naturbelag geeignet sein. Der mit Holzschnitzeln bedeckte Märchenrundweg selbst misst 1.4 Kilometer. Rechnen Sie aber noch Zeit für den Weg von der Tramstation oder dem Parkplatz bis zum Start und zurück dazu. Mit Kindern brauchen Sie mindestens eine Stunde, denn unterwegs gibt es sehr viel zu entdecken. Schon am Eingang wird es spannend. Dieser wird von zwei imposanten Drachen bewacht. Sie sind aber zahm, lächeln den Wanderern freundlich zu und lassen jeden durch. Unterwegs treffen Sie auf «Hans im Glück» oder den «Froschkönig». Spätestens jetzt merken Sie, dass in den Rucksack unbedingt ein paar Tennis- oder Bocciabälle oder andere Kugeln gehören. Denn das Schloss von Gino Tagliavini ist gleichzeitig eine Kugelbahn. Rastlos rennen die kleinen Kids hin und her und merken gar nicht, dass sie mehr Kilometer zurücklegen als sie je wollten.

    Globi auf dem spannenden Skulpturenweg im Baselland

    Globi, Eulen, Trolle, Schneewittchen und die sieben Zwerge und noch viele weiter Figuren machen diese Strecke so abwechslungsreich und spannend, dass jedes Kind vergisst, dass es nebenbei auch noch gewandert und gerannt ist. Und immer wieder tauchen Figuren wie der Kleine Muck, der Gestiefelte Kater, ein Fuchs oder Pinocchio auf, die einen für ein ganz kurzes Stück begleiten.

    Wenn Sie Ihr Märchenbuch mitnehmen und unterwegs oder bei einer Pause spannende Geschichten erzählen bieten Sie Ihren Kindern ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis. So kann aus einem vermeintlich kurzen Ausflug ein ganzer Tag werden, der für ihre Kinder noch lange in Erinnerung bleibt.

    Am Ziel ist ein schöner Grillplatz mit Baumstämmen als Sitzgelegenheit aufgebaut. Auch ein Unterstand mit Tisch und Bänken steht zur Verfügung. Er schützt vor Sonne und Regen. Dort werden Sie ihre Kinder aber kaum antreffen. Es zieht sie unweigerlich auf die Riesenbank. Sie ist mannshoch und kann von den meisten nicht ohne elterliche Hilfe erklommen werden. Von dort haben sie dann den Überblick, bis das Grillfeuer endlich brennt. Das ist dann die nächste Attraktion.

    Rotkäppchen und der Wolf

    Nach einem Essen vom Grill und mit gestilltem Hunger und Durst geht es dann auf den Rückweg. Dieser erfolgt entweder auf dem Fahrweg dem Waldrand entlang oder nochmals über den nur ein wenig längeren Skulpturenweg.

    Der Weg ist zu jeder Jahreszeit begehbar. Im Sommer bietet der Wald angenehme Kühle und im verschneiten Winterkleid wird es noch ein wenig gespenstiger und märchenhafter. Die Wanderstrecke ab Parkplatz/Tramstation ist etwa fünf bis sechs Kilometer, die Höhendifferenz 90 Meter. Anfahrt mit dem Auto: Autobahn A 18, Ausfahrt Reinach Süd. Parkplätze gibt es beim Schulhaus und Friedhof «Fiechten». Weiter geht es einen halben Kilometer zu Fuss. Mit dem Tram 11 steigen Sie bei der Haltestelle «Reinach Süd» aus. Folgen Sie dem Fiechtenweg, dann beim Schulhaus «Fiechten» vorbei bis zum Waldrand des Leywaldes (ca. 800m).

    Beat Eglin
    www.fotoshopper.ch

    www.bgreinach.ch

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